Mit einer bundesweiten Initiative rufen 22 YouTube-Stars in einem Video-Statement für mehr Engagement gegen Hass im Netz auf. Internetnutzer*innen können mit #nichtegal posten, welche Taten sie nicht unbeachtet lassen wollen.
#nichtegal: Kampagne gegen Hass im Netz
Am Montag veröffentlichte Youtube in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung, der Organisation Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstleister und dem Mentorenprogramm Digitale Helden die Kampagne #nichtegal für mehr Rücksicht und Respekt im Netz.
22 erfolgreiche Youtuber*innen der „Generation Internet“ unterstützen die Initiative mit einem Video, in dem sie ihre Argumente gegen hasserfüllten Umgang in den Sozialen Medien darlegen. Mit dabei sind unter anderem DieLochis, DagiBee, MrWissen2Go und die Datteltäter.
Die einvernehmliche Botschaft: Hass-Kommentaren und bösen Stimmen im Netz sollten mehr Toleranz und Offenheit entgegengesetzt werden. Zusammen zählen die involvierten Video-Darsteller*innen circa 10 Millionen Abonnenten auf YouTube.
Die Reaktionen sind bisher durchmischt. Zwar posten einige Twitter-Nutzer*innen schon fleißig, was ihnen #NichtEgal ist:
Das ich Plätze nicht mehr besuchen kann die mir vorher wohl gesonnen waren zbsp „Alexanderplatz“ ist mir #NichtEgal
— Rostein (@rostein45) 19. September 2016
…doch die Kampagne lockt auch Gegner*innen, die die Kampagne von Youtube in Zusammenarbeit mit dem Ministerium kritisieren oder rechte Äußerungen miteinbringen:
Es ist #nichtegal dass darüber nicht gesprochen werden darf
BAMF soll massenhaft gefälschte Pässe übersehen habenhttps://t.co/lDuAdbDXAZ
— TKotzlerson (@Kotzfrosch) 19. September 2016
Wenn der Staat öffentliche Debatten lenken und unterdrücken will ist mir das #NichtEgal
— Lard (@LLard22) 19. September 2016
Auch offline und direkt am Menschen soll die Initiative Anklang finden. Youtube plant mithilfe der Digitalen Helden und der FSM 200 Medienkompetenz-Workshops mit circa 6.000 Schüler*innen durchzuführen. Junge Mentor*innen sollen in diesen Workshops jüngeren Mitschüler*innen beibringen, wie sie sich friedlicher und demokratischer im Netz verhalten.
Dafür werden Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte angeboten, die ab November kostenlos zum Download zur Verfügung stehen. Das Material soll an menschenfeindlicher Bewegungen im Netz heranführen und den Umgang mit ihnen schulen. Außerdem sollen sie medienpraktische Anleitungen, beispielsweise für die Produktion eines Videos enthalten.